In Ostwestfalen tobte Ende des 8. Jahrhunderts ein dreißigjähriger Krieg. Die Franken unter König Karl eroberten das heutige Ravensberger Land. Einer der Gegner Karls ist den Menschen zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge noch immer präsent: Wittekind. Nur selten wird Wittekind während der 33-jährigen „Sachsenkriege“ vor 1.250 Jahren in den Quellen genannt. Und doch reichte dies aus, ihn in Ostwestfalen zum Sagenhelden werden zu lassen.
Was war es, das Wittekind besonders zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge zur Sagenfigur werden ließ und Straßen, Wege, Schulen und selbst der Landkreis Herford nach ihm benannt sind? Warum ist Wittekind bis heute, über ein Jahrtausend später, im Ravensberger Land sichtbar? Warum sind die Menschen in der Region „Wittekinder“?
Andreas Jaeger aus Hüllhorst hat sich diese Frage schon vor über 40 Jahren gestellt und die letzten zwölf Jahre ein 500 Seiten starkes Buch über Wittekind geschrieben. In der Druckerei liest er aus „Wittekinder. Geburt und Genese einer Sagenfigur“ und referiert über seine Wittekind-Interpretationen für das Ravensberger Land: „Sagen sind ein lebendiger Organismus und besonders im Ravensberger Land sind die Sagen über Wittekind besonders lebendig. Ich frage, warum das so ist und welche Rolle unsere Heimat spielte.“
Das Buch kann nach der Lesung am Büchertisch erworben werden.