Das Schöne an B-Seiten ist ihr unprätentiöser Charakter. Im Schatten der A-Seite erheben sie nicht von vornherein den Anspruch, großartige Hits zu sein, sie müssen sich nicht verbiegen und suchen auch nicht geschmäcklerisch ihre Hörerschaft – dennoch haben sie das Potential, sich als unvergessliche Ohrwürmer durchzusetzen. Ähnlich verhält es sich bei der Musik der Folk-Pop-Band The Say Highs: seit ihrer Gründung 2005 in Berlin schreibt die Band um Dave McGinty und Guido Kreutzmueller in bester Folktradition unaufgeregte B-Seiten- und Albumtitel, die sie seither auf unzählige Bühnen, Clubs, Bars und Wohnzimmerstühle geführt hat – unter anderem auch ins Vorprogramm von Blumfeld, The Sea and Cake, Jack Penate und Kula Shaker.
Keine Frage, The Say Highs lieben die Lässigkeit. Der besondere Charme ihrer Songs liegt im subtilen Bruch, in der Zartheit der Wendungen und den anklingenden Details. Als raffiniert gestaltete Kollagen kommen die Songs live wie auf Album als Gesamtkunstwerke daher, in dem die Lust am experimentellen Zusammenspiel in jedem Moment hörbar ist. Die Harmonien, der Rauch in den Stimmen, die gezupften Gitarren, die Blues-Harp und die vielen kleinen Melodien und Ideen, die durch die Songs wehen – das zusammen fühlt sich gleichzeitig an wie ein Nachmittag im Frühsommer.
2 Barhocker, 2 Stimmen, 2 Gitarren, und eine große Portion Humor – mit ihrem derzeitigen Live-Programm "Songs for two – Acoustic & Seated" gehen The Say Highs nun zurück zu Ihren Wurzeln und präsentieren ihre Songs in reinster Form und so wie sie entstanden sind. In anderen Worten: Maximum Folk.